Bild: Lawrence Alma-Tadema, Ein Lieblingsdichter, 1888, (zeno.org)
Vom Gedichte schreiben
Ein Dichter
Bleibt immer ein Dichter,
Auch wenn er schweigt.
Seine wichtigsten Botschaften
Stehen zwischen den Zeilen
Und sind
Wortlos.
Was sich mit Worten
Nicht sagen lässt,
Hörbar,
Lesbar
Und erfühlbar machen,
Will ein Gedicht.
Darum ist
Das Schreiben von Gedichten
Ein Stückchen
Magie und
Zauberei.
4 Kommentare:
Der Dichter gestattet den Worten sich zusammen zu fügen. Seine Hand ist nur williges Werkzeug. Er betritt eine Kammer, die für viele fest verriegelt ist. Dort liegen noch schlummernde Worte. Er spielt mit ihnen und erweckt sie zum Leben.
Liebe Grüße
Barbara
Dichtung kommt ja von 'dicere'='sagen'. Aber auch das Diktum. Und das heißt z.B.: "Unsere Freiheit wird am Hindukusch verteidigt."
Dann lieber Schweigen als so ein Unsinn. Das sagt viel mehr.
Liebe Grüße
Helmut
@Barbara: So ähnlich sehe ich das auch. Da kann sogar soweit gehen, dass das Schreiben fast "zwangshaft" geschieht, weil das Gedicht irgendwie schon da ist. Das aufzeichnen ist dann nur noch schlichtes Handwerk.
@Helmut: Dieser Blödsinn, dass unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt werden müsse, ist mir auch extrem aufgestoßen. Das ist reinster Kolonialimperialismus.
Mit meinen Zeilen hat das allerdings nichts zu tun, (zum Glück). Ich meine auch ein ganz anderes Schweigen, als wie das, seinen Mund zu halten.
Vielen Dank für die Kommentare und liebe Grüße
Lieber Helmut, ich kenne noch so diktierte Unsinnigkeiten, Zusammengereimtes, Erdichtetes:
Friedenstruppen - in Afganistan
Auch die Russen "besetzen" gerade ein Land mit Friedenstruppen.
Ich glaube nicht, dass diese Wortschöpfungen aus der gleichen Kammer, von der ich in meinem Kommentar spreche, stammen.
Liebe Grüße an beide Dichter. Wir treffen uns in meiner "Wort"Kammer ;-)
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