Tagebuch - nicht nur meiner literarischen Arbeiten

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Montag, 31. Oktober 2011

Allerseelen


Bild: Jakub Schikaneder, Allerseelen, 1888, (wikicommons.org)

Allerseelen


Ob vielleicht an Allerseelen

Uns die Totengeister quälen,

Kann uns niemand sicher sagen,

Und wer möchte sie schon fragen?


Dass es mehr gibt, als wir wissen,

Das beteuern wir beflissen;

Aber was wir daraus schufen,

Ist - im dunklen Wald zu rufen.


So entstehen Rituale,

Die sogar ein Kannibale

Ohne Zögern mit uns feiert,

Während noch ein Pope leiert.


Und der Toten zu gedenken,

Könnte man sich beinah schenken,

Wäre da nicht das Gewissen,

Dass wir nichts vom Jenseits wissen.


Ja, der Tod ist nicht vergebens,

Sondern immer Teil des Lebens;

Darum soll man sich nicht quälen,

Nicht einmal an Allerseelen.




Sonntag, 30. Oktober 2011

Zeitumstellung


Bild: Jules Breton, Dämmerung, 1896, (wikicommons.org)

Zeitumstellung


Die blauen Schatten

Belächeln meine

Wichtigtuerei mit

Der Dämmerung.


Dann schwenken sie

Ins beleuchtete Schwarz

Und bedeuten mir,

Dass ja alles

In Ordnung sei.


Ich zünde ein

Teelicht an,

Und erkläre mich

Für bescheiden,

Aber

Es wird mir trotzdem

Zu früh

Dunkel.




Samstag, 29. Oktober 2011

Alle nackt


Bild: Henrique Alvim Correa, Cabaret, um 1905, (wikicommons.org)

Alle nackt


Heute geht es nicht um Mode.

Dass die wechselt ist ja klar;

Sie bleibt meistens Episode,

Und ist selten klug und wahr.


Auch wenn wir es besser wissen,

Gehen wir sehr gern konform.

Selten regt sich das Gewissen,

Angepasst sein ist die Norm.


Meinungs-Schneider sind Erfinder,

Lassen uns für Geld ganz nackt.

Nur die Augen unsrer Kinder

Sind noch nicht in Norm gepackt.


Ach, des Kaiser‘s neue Kleider

Ziehen auch die Bürger an,

Und drum sind sie eben leider

Immer nackig, Frau und Mann.