Tagebuch - nicht nur meiner literarischen Arbeiten

Verleger gesucht!

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Willkommen bei meinen Worten und Gedanken. Schreibt mir, wenn ihr etwas dazu meint. Meine E-Mail Adresse:
spinger.paul@googlemail.com

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Mittwoch, 31. Oktober 2007

Nebellob


Bild: Wikipedia.org

Nebellob

Mit Nebel bedeckt sich der Wald,
Verführt mich nach Innen zu schauen.
Ich weiß es, der Winter kommt bald.
Dem Nebel kann ich nicht trauen.

Und doch führt der Nebel nach Innen,
Nicht starr, nur ein wages Gefühl.
Ich liebe dies herbstliche Sinnen,
Diese Rast im Alltagsgewühl.

Dienstag, 30. Oktober 2007

Der Schuster


Bild: Max Liebermann (Wikipedia.org)

Der Schuster


Da glitzert
Im Staub der Nachsinnes
Jene kleine Schuhmacherwerkstatt.
Drei Stufen tief
Riecht es gut
Nach Leder und Leim.

Damals schon uralt,
Hab ich den greisen Schuster
Ganz jung in der Erinnerung.
Ich weiß nicht mehr genau,
Was er sagte.
Ich weiß nicht mehr genau,
Wie er aussah.
Nicht einmal seinen Namen
Habe ich behalten.

Und doch
Scheint mir alles
Gut und richtig gewesen zu sein.

Montag, 29. Oktober 2007

Manche und Jene

Manche und Jene

Mancher steht mitten im Leben.
Jener bewegt sich auch.
Manche sind einfach daneben,
Jene stehn nur auf dem Schlauch.

Sonntag, 28. Oktober 2007

Stilleben


Bild: David Teniers d. J., um 1650 (wikicommens.org)

Stilleben, nicht still leben

Und es genügen die Gegenstände
Ohne Bewegung.
Losgelöst lösen sie aus
Und leiten zum Kern.

Das ist nicht Physik,
Das ist die Einheit von Allem.
Nichts wäre das Ying
Ohne Yang.

(Anmerkung: Nach der neuen deutschen Rechtschreibung wird Stilleben mit drei l, also Stillleben, geschrieben.)

Sanfte Ruhekissen


Bild: Albrecht Dürer, Kissenstudien (Wikipedia.org)


Sanfte Ruhekissen

Reue, Buße, Scham, Gewissen
Treiben dich ins schwarze Loch,
Du hast sie in deinem Kissen,
Willst es nicht, und hast sie doch.

Du wirst sie nur überwinden,
Wenn du dich nicht mehr verlierst,
Und sie können dich auch finden,
Wenn du stur noch vorne stierst.

Reue, Buße, Scham, Gewissen
Können keinem Menschen nützen.
Mancher hat sich drin verbissen,
Und will sich mit ihnen schützen.

Schäm dich ruhig, und zeige Reue!,
Büßen wirst du ganz bestimmt!
Dein Gewissen schört dir Treue,
Wenn es keiner von dir nimmt.

Samstag, 27. Oktober 2007

Schlafloser Traum


Bild: Gustave Courbet, Die Hängematte, 1844 (Wikipedia.org)

Schlafloser Traum

Weck mich nicht! Ich hör nicht zu.
Deinen Atem spür ich kaum.
Ach, mein Schlaf kommt nicht zur ruh.
Weck mich nicht, ich bin im Traum.

Zärtlich träum ich deine Hände,
Und versink in tiefem Sinnen.
Ja! Wenn ich die Ruhe fände,
Könnten wir wohl neu beginnen.

Freitag, 26. Oktober 2007

Freiheit persönlich


Freiheit persönlich

Kennst du Freiheit ohne Angst,
Jenes „nicht nach Morgen sehnen“,
Wo du nicht vor Morgen bangst,
Wenn sich Tage endlos dehnen?,

Freiheit ohne jede Scham,
Ohne kleinliche Bedenken,
Voller Lust und unbeugsam,
Sich mit einem Tag beschenken?

Sage nie, es tut dir leid,
Wenn du etwas wirklich willst.
Du vergeudest deine Zeit,
Wenn du nur Begierden stillst.

Summa Summarum

Summa Summarum

Zwei mal lunken
Einmal ha
Einmal spe = fünf

Die Halunken
Spekulieren
In Spelunken.

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Mithras Tag und Nacht


Bild: Mithrastempel in Ostia (Wikipedia.org)

Mithras Tag und Nacht

Wenn die Zeit zusammenbricht,
Und Nacht und Licht eins sind,
Wenn der Stein spricht,
Das Wasser fließt bergan,
Dann,
Dann lebe ich.

Aber ich bin hier,
In der Nacht,
In der Zeit ,
Im Licht,
Und wie
Sollte ich die
Steine ohne das Wasser hören?

Neueste Nachrichten - Spotlight


Bild: UN-Gebäude in Bagdad am 21.8. 2003 (wikipedia.org)

Neueste Nachrichten - Spotlight

Kunterbunte Zeitvertreiber
Mäusegraue Lyrikschreiber
Volle Taschen
Gelder waschen
Selbstmord später
Attentäter
Bund kommt an
Beim Taliban
Ethikrat der Deutschen Bank
Die Gehirne alle krank?

Formel Eins


Bild: Malaysia 2006, (wikicommons.org)

Formel Eins

Der gelbe von das ei
Als sahnehaub dabei
Tacho tacho eins zwei drei
Raserei
Und spei
Wo kübel
Übel
Eile eile
Silberpfeile
Allotrio
Scuderia

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Do it yourself

„Mach es selber“ – Gedicht

... Kinder
…Pferde.
…Rinder,
…Herde.

…gut gegangen.
…eingefangen.

Bitte einfügen: Sonntags-, Jahrmarkts-, alles, immer, Schlachthaus-, Menschen-,

Au weia


Bild: wikipedia.org

Au weia!

Gäste hab ich lieber Gestern;
Das gilt aber nicht für Schwestern,
Die mit Hilfe ihrer Drüsen,
Mir das Leben oft versüßen.

Dienstag, 23. Oktober 2007

Abschaffen

Abschaffen

Wenn der Hunger gestillt ist,
Schaffen wir das Essen ab?
Wenn der Durst gelöscht ist,
Wollen wir das Trinken abschaffen?
Wenn die freie Rede erlaubt ist,
Sollen wir die Kritik abschaffen? -
Wir könnten aber die Abschaffer
Abschaffen.

Taube, Elster, Hund und Amsel


Bild: wikicommons.org

Taube, Elster, Hund und Amsel


Die Taube grenzt ans Dach.
Dann fliegt sie hinüber zur Kastanie,
Wo die Elster
Ihr Bernsteinzimmer hütet,
Alles aus Instinkt.

Derweilen
Errichten die Hunde
Ihre stinkenden Zähne.
Der Nachbar schämt sich nicht,
Und mäht den Rasen.

Die gelbschnäbelige
Hat eine vertrocknete Beere gefunden.
Es ist Freitag!

Herbstblume


Bild:wikipedia.org

Herbstblume

Die letzte Blume im Herbst,
Sie hat nichts mehr vom Sommer,
Deutet schon hin auf den Winter,
Wenn an Schneeglöckchen
Noch nicht zu denken ist.

Verbirg das Licht deiner Kerzen nicht,
Die das Dunkel einfangen
Und dir behaglich machen.

Montag, 22. Oktober 2007

Wer denn nun?



Hieß der Caspar nun David oder Friedrich?

Der Nazarener


Bild: Sokrates, Louvre (Wikicommens.org)

Der Nazarener

Was der Nazarener sagte,
Ist für wenig Menschen klar.
Mancher Oberschlaue fragte,
Ist die Wahrheit wirklich wahr?

Es gibt keinen weißen Stein,
Wahrheit muss nicht wirklich sein.

Samstag, 20. Oktober 2007

Die Geste des Wasserschöpfens

Die Geste des Wasserschöpfens

Kniend an klarer Quelle,
Rechte Hand reicht sich das Wasser zum Mund,
Stehend an anderer Stelle,
Ist es der rote Wein aus Burgund.

Stunden und Tage am Ufer,
Und an der Quelle im einsamen Wald.
Wartest du auf den Rufer?
Warte nicht, denn es wird kalt!

Herbstende


Bild. wikicommons.org


Herbstende

Wir wollten in den Garten gehen,
Die Liebste sah ich fragend suchen,
Wir konnten keine Blumen sehen,
Nicht einmal unter unsern Buchen.

Das war der Winter, war nur Schnee;
Und doch erschien uns alles tot. -
Am Abend, wenn ich in mich geh,
Hoff ich noch auf das Morgenrot.
 -
Es hat der alte Meister Tod
Ganz einfach zwischen Tag und Nacht,
Vielleicht auch ohne jede Not,
So manche Freunde umgebracht.

Frauenbild Du


Bild. wikipedia.org

Frauenbild Du

Frauen die Pro seco trinken,
Immer nach Parfümen stinken,
Angemalt sind, wie ein Clown,
Und sich nicht zu Aldi traun,
Die sind nicht aus meiner Welt. –
Du bist es, die mir gefällt.

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Der Aufschwung


Die Anzahl der Unternehmen wächst!

Der Aufschwung
Ein Hartz IV- Empfänger meint:


Ich bin nun mal kein Millionär!
Der Aufschwung? Ja, wo ist denn der?
Und wenn die Zuckerbäcker fluchen:
Ich möchte auch ein Stück vom Kuchen!
Und trampen an der Autobahn?
Da halt doch nie ein Auto an!
Am Ende ist man doch bekloppt,
Wenn man für einen Euro jobbt.

Adieu


Bild: wikipedia.org

Adieu

Am Ende war es doch kein Spiel,
Sondern einfach nur bequem.
Ach, ich hatte gar kein Ziel,
Und jetzt bist du ein Problem.

Die Laute musste wohl zerbrechen,
Weil ich sie nicht spielen wollte.
Warum brach ich das Versprechen,
Das ich gar nicht geben sollte?

Sage nicht „Auf Wiedersehen“,
Das wär` auch schon eine Lüge.
Lass mich einfach weiter gehen,
Eh ich weiter mich betrüge.

Hopple hopp


Bild: Schottischer Schneehase im Sommerfell (wikipedia.org)

Hopple hopp

Ein Häslein saß im tiefen Gras,
Von dem es ganz genüsslich fraß.
Hopple hopp.
Der Fuchs, der hatte ziemlich Schmacht,
Denn es war eine lange Nacht.
Hopple hopp.
Die Füchsin war er losgeworden,
Jetzt wollt er einen Hasen morden.
Hopple hopp.
So wie es früher auch schon war,
Im Grase lauert die Gefahr.
Hopple hopp.

Beziehungsfragen - ihre Beine


Bild: wikipedia.org


Beziehungsfragen -
Ihre Beine

Warum fragst du mich bloß immer,
Was ich jetzt gerade meine?
Wunderschönes Frauenzimmer,
Ach ich liebe deine Beine.

Wenn ich dir Vertrauen schenke,
Weiß ich, dass das falsch sein kann.
Aber liebe Frau, ich denke
Schlicht und einfach wie ein Mann.

Um Gefühle zu sezieren,
Dazu bin ich zu naiv.
Doch ich will dich nicht verlieren,
Mein Gefühl geht ziemlich tief.

Mittwoch, 17. Oktober 2007

Lässig oder gelassen

Das scheint fast das gleiche zu sein, ist aber nicht so! Denn die Lässigkeit ist durch sehr viel Gleichgütigkeit gekennzeichnet, während Gelassenheit eine tiefe innere Anteilnahme, und das, fast schon philosophische, Gespür für den Lauf der Welt voraussetzt.

Sonntag, 14. Oktober 2007

Kleines Glück

Kleines Glück

Kennst du dieses kleine Glück,
Etwas wie Zufriedenheit,
Wenn du nur ein kleines Stück
Für dich selber hast an Zeit?

Das kannst du dir immer schaffen,
Wenn du in dir selber ruhst. –
Du musst nichts zusammenraffen,
Musst nur wissen, was du tust.

Samstag, 13. Oktober 2007

Abstand bitte!

Abstand!

Wer sagt, dass ich die Menschen hasse,
Nur weil ich sie nicht an mich lasse? –
Für jeden, der zu lesen weiß,
Geb ich sehr vieles von mir preis.
Ich will nicht mit den Wölfen heulen,
Und lass mich auch nicht gern zerbeulen.

Was ist Zeit?


Bild:Al Jazari, Kerzenuhr (Wikicommons.org)

Was ist Zeit?

Die Zukunft ist noch gar nicht da,
Und darum ist das keine Zeit,
Und auch nicht die Vergangenheit,
Weil sie schon längst geschah.

Die Zeit, das ist nur Gegenwart;
Die lässt sich mit den Händen greifen,
Ist nicht gewesen, muss nicht reifen,
Und ist schon fertig für den Start.

Höflichkeit und Freundlichkeit

Oft ist es mir völlig gleichgültig, wenn ich unhöflich bin, wenn ich bestimmte "Spielregeln" nicht einhalte. Aber der ( zu Zeiten berechtigte) Vorwurf unfreundlich zu sein, trifft mich bis ins Mark.

Die Jahreszeiten

Die Jahreszeiten

Wenn die vielen Jahreszeiten,
Nur an dir vorüber gleiten,
Nichts erniedrigt, nichts erhebt,
Hast du nicht so recht gelebt.

Einmischung

Einmischung

Oft sag ich, ich kann nichts machen,
Und das stimmt dann meistens auch.
Doch bei ganz bestimmten Sachen,
Bleibt ein Unwohlsein im Bauch.

Nein, mich selbst will ich nicht ändern,
Aber mein Verhalten schon.
Und dann spür ich: an den Rändern
Bröckelt auch die Illusion.

Freitag, 12. Oktober 2007

Meine Nacht


Bild: Stanislaw Maslowski, 1884 (Wikicommons.org)

Meine Nacht

Die Nacht steht vor den Türen,
Sie wird mich wohl verführen,
Lockt mich in meine Welt.
Die Stunden bleiben stehen
Beim langsam Insichgehen.
Es ist wie ´s mir gefällt.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Seelenhandschuhe


Bild:Toulouse-Lautrec, 1890 (wikicommons.org)

Seelenhandschuhe

Du ziehst Handschuhe an,
Denn die Haut ist zu dünn,
Wenn du frierst,
Wenn die Pfanne zu heiß ist.

Wenn man nicht weiter kann,
Dann fehlt jeglicher Sinn. -
Du kapierst,
Dass du selber der Preis bist.

Gewitter im Herbst


Bild: Wikicommons.org

Gewitter im Herbst

Sonnenregen, Herbstgewitter.
Blasse Blitze, grau in grau.
Alte Beeren, längst schon bitter,
Nebelschwaden, Mittagstau.

Bunt ist nur der Regenbogen,
Wenn das Licht der Sonne bricht.
Hat der Himmel denn gelogen,
Und bringt mir die Farben nicht?

Gib mir das Orange und Rot!,
Helles Grün der Stachelbeeren,
Eh der weiße Winter droht,
Und die Lichter sich vermehren.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Passarelle


Bild: Wikipedia.org

Passarelle

Als die Dame vom Buffet,
Endlich ankam mit `nem Tee,
Und ich den bezahlen sollte,
Sagt` ich, dass ich Kaffee wollte.

Sie war sauer, schmiss mich raus,
Und so ist jetzt dieses Haus
Für mich eine rote Zone. -
Gut, dass ich woanders wohne.

Dienstag, 9. Oktober 2007

Rhythmus


Bild: Salzburger Aufführung des Sommernachtstraums (wikipedia.org)

Rhythmus

Sing nicht zu meiner Musik.
Tanze! Ja, tanze und schweig!

Über die Berge am Morgen,
Quer durch die Täler am Abend.

Fließe Bewegung und male
Goldene Brücken
Zu meiner Musik,
Dann bin ich da,
Wenn die Schwalbe nicht heimkehrt.

Montag, 8. Oktober 2007

Alltagstrott


Bild: wikipedia.org

Alltagstrott


So vom Alltag überrollt,
Siehst du hoffend hoch zum Himmel,
Ob nicht ein Gewitter grollt,
Lauschst dem Straßenbahngebimmel.

Alles immer gleich und gleich,
Keine lockende Gefahr,
Und der Tageshimmel, bleich,
Sagt nicht, wie es vorher war,

Erfasst


Bild: Uwe Heinold


Erfasst


Die Bäume sind immer gelassen.
Dort die Kastanie im Winde,
Und drüben die mächtige Buche,
Sie lassen sich gerne erfassen,
Ich spüre die Kraft durch die Rinde,
Wenn ich will, wenn ich ´s wirklich versuche.

Herzlichen Glückwunsch


Bild:www.nichtlustig.de

Karl zum Geburtstag

Große Gaben hab ich nicht;
Das muss ich Dir nicht erst sagen.
Umso kleiner das Gewicht,
Lässt sich nämlich leichter tragen.

Nur drei Strophen gibt ´s von mir,
Aber die sind ernst gemeint.
Druck sie selber auf Papier,
Wenn es Dir geboten scheint.

Ich brauch Dich nur anzusehen,
Schon weiß ich gleich, was Du denkst,
Und am Besten wird ´s Dir gehen,
Wenn Du Dich Dir selber schenkst.

Freitag, 5. Oktober 2007

Kempowski ist tot


Hier leider ein echter Nachruf. Vor wenigen Stunden starb Walter Kempowski, der Autor von "Tadellöser & Wolff". Er war an Darmkrebs erkrankt und wurde 78 Jahre alt. - Ein Einzelgänger und vielleicht der letzte große alte "Herr" ( im positivem Sinne) der deutschen Literaturwelt.

Der Wicht

Der Wicht - ein Nachruf

Ein Bösewicht,
Das war er nicht,
Nein, nur ein Wicht.

Zählt auch nicht zu den Wichtelmännern,
Und zu den großen Rotweinkennern;
Ist auch kein Schlumpf,
Nicht Shrek vom Sumpf.

Ganz schlicht:
Ein Wicht.

Der Reim vom Ich

Reim vom Ich

Die eigene Identität,
Die gibt es nicht im Supermarkt.
Es gibt sie früher oder spät,
Wenn man sich selbst ne Weile parkt.

Sie ist dann einfach eben da,
Man braucht sie nur noch aufzuheben,
Und weiß oft gar, was geschah,
Und mag dann wieder weiter leben.

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Der Konsument


Bild: Wikipedia.org

Der Konsument,
Eine Verbraucherberatung


Was ist falsch, und was ist richtig?
Was ist wertlos, was ist wichtig?
Diese Fragen stellst du nicht.
Doch den Hunger spürst du schon,
Nährst die alte Illusion,
Dass die Seifenblase spricht.

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Kalauer für simple Seelen

Am liebsten bin ich unter Bäumen,
Da lässt es sich vortrefflich träumen.
Doch Lyrik schreib ich unterm Dach,
Weil ich das nicht im Keller mach.
Jau.

Dienstag, 2. Oktober 2007

Orpheus


Bild: Dürer, Der Tod des Orpheus (Wikicommons.org)

Orpheus

Der Tag neigt sich
Zur Nacht;
Was, frag ich,
Ist vollbracht?

Hab ich den alten Stein bewegt,
Den jemand sorgsam hegt und pflegt?

Das kalte Herz!
Kein Märchen
Und kein Scherz.

In meiner Welt, so tief und klein,
Da bleib ich hoffnungslos allein,
Und werd es nicht erreichen,
Die Steine zu erweichen.