Tagebuch - nicht nur meiner literarischen Arbeiten

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Sonntag, 31. Oktober 2010

Verse aus den Nesseln


Bild: Vincent van Gogh, Blumentopf mit Buntnessel, 1896, (wikicommons.org)


Verse aus den Nesseln


Ach, zwingt mich nicht zu meinem Glück,

Das ist ja doch nur so ein Stück,

Von dem was ihr erwarten wollt,

Wenn euch das „Kümmern“ überrollt.


Ich mache Fehler zwar. Na und?

Das ist jedoch noch lang kein Grund,

Zu sagen, wie ich leben muss. –

Bei müssen sag ich deutlich: Schluss!


Wenn ich mich in die Nesseln setz,

Dann darf ich das! Laut Grundgesetz

Gehört ´s zu meinem Menschenrecht,

Dass ich mein eignes Ziel verfecht‘.


Als Mensch, da irre ich mich auch,

Meist ist ´s der Kopf, nicht oft der Bauch,

Und manchmal geht es hüh und hott,

Bin halt ein Mensch und nicht halb Gott.


Samstag, 30. Oktober 2010

Zum heutigen Geburtstag von Georg Heym


Bild: Fotographie von Georg Heym aus dem Jahre 1900

Georg Heym - Die Stadt


(Reinschrift, in Entwurf übergehend)


Sehr weit ist diese Nacht. Und Wolkenschein

Zerreißet vor des Mondes Untergang.

Und tausend Fenster stehn die Nacht entlang

Und blinzeln mit den Lidern, rot und klein.


Wie Aderwerk gehn Straßen durch die Stadt,

Unzählig Menschen schwemmen aus und ein.

Und ewig stumpfer Ton von stumpfem Sein

Eintönig kommt heraus in Stille matt.


Gebären, Tod, gewirktes Einerlei,

Lallen der Wehen, langer Sterbeschrei,

Im blinden Wechsel geht es dumpf vorbei.


Und Schein und Feuer, Fackeln rot und Brand,

Die drohn im Weiten mit gezückter Hand

Und scheinen hoch von dunkler Wolkenwand.


(Dieses Gedicht entstand 1911 und ist erstmals 1964,

52 Jahre nach seinem Tod, im Verlag Heinrich Ellermann erschienen.)


Sämtliche Gedichte, auch die unveröffentlichten,

sind nachzulesen auf:

-bitte anklicken-



Freitag, 29. Oktober 2010

Wahre Liebe


Bild: Gustav Klimt, Die Liebe, 1895, (zeno.org)

Wahre Liebe


Mit einem Kampf von Gut und Böse

Hat wahre Liebe nichts zu tun;

Nur wenn ich sie daraus erlöse,

Dann kann sie in der Wahrheit ruhn.


Denn was da gut ist oder schlecht

Hängt stets von einem Standpunkt ab,

Und ist die Liebe wirklich echt,

Bricht sie darüber keinen Stab.


Doch eines kann die Liebe nicht:

An einer Lüge sich vergehn,

Weil Liebe immer dann zerbricht,

Wenn wir im Eigennutzen stehn.