Bild: Giovanni Boldini, Frau im Atelier des Malers, gegenüber dem Gemälde "Weißes Pastellbild", 1888, (zeno.org)
Die Tochter des Malers - Vernissage
Verwirrt, verlegen steh ich da,
Weiß nicht wohin mit meinen Händen,
Versteh nur Bahnhof und blabla,
Und seh nur Schrott an allen Wänden.
Kann man die Welt so hässlich malen,
Dass dir das Blut im Leib gefriert? –
Doch es gibt Menschen, die bezahlen,
Dass man sie böse karikiert.
Dann plötzlich wissen meine Hände
Genau, was sie zu lassen haben.
Ich seh nur dich, nicht mehr die Wände,
Danke dem Künstler für die Gaben.
1 Kommentar:
Guten Morgen, Paul,
es wird genug Menschen geben, die die Vernissage ohne "Aha-Erlebnis" verlassen haben.
Witzig: Wenn Leute vor den Bildern stehen und schlau daherreden, während man selbst nur "Bahnhof" versteht.
Man muss den "Einstieg" in sich selbst finden, das gelingt nicht immer.
Dein Gedicht: Zwar würde man sich wünschen, dass der dritte Vers dem Inhalt der ersten zwei folgt (man erkennt nur zu gut sich selbst darin), aber wertvoll wid's durch die Wendung im dritten. Das gefällt mir!
(Möglicherweise hab' ich jetzt so geschrieben, wie die auf den Vernissagen reden...? Kicher!)
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