Bild: Nicolae Grigorescu, Bretonischer Bettler, 2. Hälfte 19. Jh., (zeno.org)
Der Bettler am Bahnhof
Auf einmal ist der Himmel grau.
Ein Bettler sitzt in seiner Ecke.
Ich weiß es doch, und ganz genau,
Dass ich mich hier vor ihm verstecke.
Sie kommt mir wieder, jene Gram
Bei all dem teuren Überfluss,
Und kenn’ doch selbst die große Scham,
Wenn man um etwas bitten muss.
Als ich ihm einen Burger kauf,
Denn Geld das will ich ihm nicht geben,
Blaut sich der Himmel wieder auf. -
Ich fahr nach hause, weiterleben.
4 Kommentare:
Wunderbares Werk.
Feinfühlig, Kritisch und Mitfühlend.
Klasse.
UnterBruecken
Oh Paul,
das kenne ich gut!
Geld hilft ihm nicht weiter, dass du dich traust ihm Essen zu geben, finde ich mutig und ehrlich.
Ich frage mich dann immer:
Können wir wirklich nachempfinden? Die Schicksale sind sehr unterschiedlich, die zum Betteln führten. In mir schreit dann alles, ich fühle mich mitschuldig..
..grüßt Monika
Der graue und der blaue Himmel scheint zuvörderst in uns selber zu entstehen, je nach Erfahrungen und Handlungen.
Ein wichtiger Text!
Liebe Grüße
Helmut
Was für Kommentare! Ich danke Euch von ganzem Herzen.
Kommentar veröffentlichen