Tagebuch - nicht nur meiner literarischen Arbeiten

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Mittwoch, 28. Dezember 2011

Der Markt des Lebens


Bild: Ferdinand Wagner, Die hübsche Marktfrau, um 1927, (wikicommons.org)

Der Markt des Lebens


Auf dem großen Markt des Lebens

Geht es häufig um die Wurst;

Gratis sucht man die vergebens

Und dazu kommt noch der Durst.


Alles müssen wir bezahlen,

Und umsonst ist nur der Tod.

Wir erleiden Höllenqualen

Durch die Angst vor unsrer Not.


Aber manchmal gibt es eben

Sogar dabei ein Geschenk,

Das wir völlig gratis geben,

Wenn ich an die Liebe denk.


Liebe lässt sich ja nicht kaufen.

Nur der Sex hat einen Preis,

Und wer frisst, der wird auch saufen;

Damit schließt sich dann der Kreis.




Dienstag, 27. Dezember 2011

Als ich den alten Baum berührte


Bild: Caspar David Friedrich, Eiche im Schnee, 1829, (wikicommons.org)

Als ich den alten Baum berührte


Als ich den alten Baum berührte,

Da war mir plötzlich völlig klar,

Dass alles was ich dabei spürte,

In mir schon längst gegeben war.


Es liegt der ganze Sinn des Lebens

Unter der Rinde hier im Baum,

Und ihn zu suchen ist vergebens,

Denn wir erahnen ihn ja kaum.




Montag, 26. Dezember 2011

Der Parteisoldat - (Die kleine Kriegsfibel 60)


Bild: James Gillray, Druck vom 1. November 1799, (wikicommons.org)

Der Parteisoldat – (Die kleine Kriegsfibel 60)


Er glaubte nicht an das Gewissen,

Er glaubte nur an die Partei.

Sie hatten ihm ins Hirn geschissen,

Er dachte noch, er wäre frei.


Er machte alles was sie wollten,

Mit Ekel zwar und auch nicht gern.

Wenn sie ihm dafür Beifall zollten,

Dann war ihm aller Hochmut fern.


Dann wurde die Partei Geschichte,

Sie ging kaputt vom Zahn der Zeit,

Da er schrieb traurige Gedichte,

Und erst danach schien er befreit.


Denn es gab nichts was ihm gehörte,

Kein Gut, kein Wissen und kein Stolz,

Und wenn ihn diese Armut störte,

Dann wäre er aus anderm Holz.


Er ist entblößt bis auf die Knochen

Und lebt so nur noch in den Tag.

Wenn andre ihre Suppe kochen,

Isst er von allem einen Schlag.


Jetzt hat er keinen mehr zum Dienen

Und wär doch gar zu gerne Knecht.

Zum Dasein zieht er saure Mienen.

Wenn ich ihn sehe, wird mir schlecht.