Tagebuch - nicht nur meiner literarischen Arbeiten

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Sonntag, 23. Dezember 2012

Zum 4. Advent


Hans Baluschek, Beim Weihnachtsbaumverkauf, 1930

























Zum 4. Advent

Jetzt haben alle wenig Zeit,
Dann startet das Besinnen.
Ja, es ist keine Kleinigkeit
Was Ernstes zu beginnen.

Ich aber hänge einfach rum,
Und lass die andern machen.
Das Weihnachtsbaumbrimborium,
Das finde ich zum Lachen.

Ich habe keinen Weihnachtsbaum
Und will ihn auch nicht haben.
Viel lieber schmück‘ ich einen Traum
Mit wunderschönen Gaben.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Die Winterbuche



Caspar David Friedrich, Bäume und Sträucher im Winter, um 1825























Die Winterbuche

Als Tannenbäumchen taug ich nicht,
Denn ich bin eine Buche.
Im Winter bleib ich nackt und schlicht,
Egal was ich versuche.

Ihr solltet das genau verstehn,
Den kahlen Zweig nicht brechen, -
Und bis die lauen Winde wehn,
Sei ich euch ein Versprechen.

Sonntag, 16. Dezember 2012

Ein guter Mensch


Albin Egger-Lienz, Der Mensch, um 1920, (zeno.org)





















Ein guter Mensch

Ein guter Mensch ist niemals der,
Den alle Leute lieben.
Grad darum hat er es oft schwer
Und er wird hintertrieben.

Ein guter Mensch ist auch mal schlecht,
Das lässt sich kaum vermeiden;
Dann ist es wieder allen recht –
Und er wird drunter leiden.

Ein guter Mensch wird nur gebraucht,
Das wissen wir doch alle.
Und weil das eben ziemlich schlaucht,
Sitzt er stets in der Falle.

Ein guter Mensch – es gibt ihn oft,
Doch keiner ist ein Engel;
Ja, er erscheint uns unverhofft,
Und hat auch seine Mängel.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Früher Winter


Paul Signac, Der Boulevard de Clichy im Schnee, 1886, (wikicommons.org)


















Früher Winter

Es fällt der Schnee so schön herab,
Die Landschaft ist verwandelt.
Wie gut, dass ich kein Auto hab,
Das mir den Tag verschandelt.

Es ist zwar mühsam jetzt zu gehn,
Doch will ich das nicht lassen,
Obwohl die kalten Winde wehn,
Die pfeifen durch die Gassen.

Dies ist ein früher Wintertag,
Den will ich recht genießen,
Auch wenn ich es sonst wärmer mag,
Und keine Blümlein sprießen.

Samstag, 1. Dezember 2012

Zum 1. Advent


Willem van Aelst, Stillleben mit Maus und Kerze, 1647, (wikicommons.org)



















Zum 1. Advent

Advent, Advent, dein Angesicht,
So wie es ist, gefällt mir nicht,
Weil aus ihm Gier und Kaufrausch spricht! -
Du warst auch einmal leis und schlicht.

Advent, Advent? Ach komm, verschon
Mich vor der Pseudoreligion!
Dein grelles Licht sieht aus wie Hohn;
Wozu braucht Gott ein Mikrophon?

Advent, Advent, was kündest du?
Doch nicht Besinnlichkeit und Ruh!
Die Armut, die zählt nicht dazu,
Denn du lebst nur auf großem Schuh.

Advent, Advent. Auch Jesus war
Ein armer Mensch, ganz offenbar,
Und unsre reiche Christenschar
Verhöhnt ihn nur, bis zum Altar.