Tagebuch - nicht nur meiner literarischen Arbeiten

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Donnerstag, 11. September 2014

Kleines Glück

John Williams Godward, Dolce far Niente, 1904


Kleines Glück

Auf der Wiese unter Bäumen,
Nah am Wasser dort am Teich,
Lässt sich ohne schlafen träumen,
Und der Traum beschenkt mich reich.

Alles Böse dieser Erde
Ist mit einem, ach so weit,
Dass ich beinah glücklich werde.
Ich vergesse jede Zeit.

Dieser Trost aus einem Wasser,
Von den Bäumen, der Natur,
Macht so vieles Dunkle blasser.
Drum genieße ich es pur.

Dann am Abend, spät zuhause,
Spür ich immer noch das Glück.
Doch die Welt macht keine Pause,
Und ich sehne mich zurück.


Dienstag, 26. August 2014

Jerusalem

Blick auf den Felsendom und die Altstadt vom Ölberg aus
Jerusalem

(Die kleine Kriegsfibel)

Jerusalem, du stolze Stadt,
Du Hort der Religionen,
Du hast die Kriegsgelüste satt,
Willst nur in Frieden wohnen.

Du magst die Mauern, Zäune nicht,
Die dir das Herz zerschneiden,
Und willst als schöne Stadt im Licht
Dich keineswegs verkleiden.

Ob Jude, Moslem oder Christ,
Für dich sind sie willkommen,
Weil du wie alle dreie bist,
Ein Wallfahrtsort der Frommen.

Du bist du selbst, für dich allein,
Man kann dich nicht besitzen,
Denn du wirst stets für alle sein,
Die sich für dich erhitzen.

Du bist nur jenem eine Last,
Der dich noch nie verstanden,
Der Fremdes und das Andre hasst; -
Da bist du nicht vorhanden.

Für mich bleibst du, Jerusalem,
Du Spiegel der Gezeiten,
Mal ruhig, mal laut, oft unbequem,
Kein Ort um drum zu streiten.


Dienstag, 29. Juli 2014

Erklärt Gaza den Frieden!

Pharao Echnaton, Ägyptisches Museum Berlin


(Die kleine Kriegsfibel 63)

Pharao Echnaton an Gaza:

Längst habe ich euch geschrieben, dass es nur einen Gott gibt.
Die Menschen geben ihm viele Namen.
Aber
Hass ist kein Gott, er kommt durch die Menschen.
Rache ist kein Gott, obwohl viele rachsüchtig sind.
Habsucht ist kein Gott, nur Menschen sind gierig und süchtig.
Unwissen ist kein Gott, die Menschen können lernen.
Ruhm ist kein Gott, denn jeder Mensch wird vergessen werden.
Zorn ist kein Gott, nur Menschen sind zornig.
Macht ist kein Gott, niemand ist ewig mächtig.
Der Mensch ist kein Gott, nur Gott ist Gott.

Ich erkläre Gaza den Frieden!

Wenn ihr euren Nachbarn erschlagt, bei wem wollt ihr Salz borgen?
Wenn ihr die Kinder tötet, wer hilft dann den Greisen?
Wenn ihr des Nachbarn Haus zerstört, wer schützt euer eigenes?
Wenn ihr des Nachbarn Herden vernichtet, was esst ihr bei Hungersnot?

Da ihr nur den Krieg kennt, erkläre ich euch den Frieden!

Nichts sollt ihr töten, außer der Lüge.
Nichts sollt ihr bekämpfen, außer der Armut und Unwissenheit.
Nichts sollt ihr zerstören, außer eurer Gier.

Kämpf um den Frieden, um Wissen, nicht um Macht und Einfluss!

Und
Der einzige Reichtum, der für immer bei euch bleibt, ist der
Reichtum eures Herzens.

Darum erkläre ich euch den Frieden!


Ein Zeichen der Muse

Arnold Böcklin, Die Muse Euterpe, 1872


Ein Zeichen der Muse

Die schöne Muse sandte mir ein Zeichen;
Ihr Lächeln lachte nicht, es schwieg,
Weil aus den zugeworf‘nen Teichen
Kein Nebel, sondern etwas Dumpfes stieg.

Die alte Angst ist längst nicht überwunden,
Und es braucht Mut mit ihr zu leben und zu gehn.
Den Ausweg hab ich nur für jetzt gefunden,
Die neuen Teiche kann ich noch nicht sehn.

Die Muse weint und lächelt noch im Weinen.
Sie weiß ja, was die Sprache ahnt.
Sie spricht zu jedem und zu keinem,
Grad wenn sie kraftvoll ihre Wege bahnt.


Mittwoch, 28. Mai 2014

Vorläufige Blogpause

Zur Zeit veröffentliche ich keine Posts mehr auf diesem Blog. Das kann sich aber wieder ändern, wenn ich es so möchte. 

28. Mai 2014

Donnerstag, 30. Januar 2014

Verweht



 
Pierre Auguste Cot, Der Sturm, 1880

Verweht

Es hat mich einmal jene Eile
Nach meiner Nähe überrascht –
Und diese Angst vor langer Weile,
Ja, auch von der hab ich genascht.

Was hatte ich denn schon begriffen,
Von dem ich glaube, dass ich ´s weis,
Wenn schwere Stürme um uns pfiffen? –
Jetzt weht den Wind nur sanft und leis.

Lutz Görner - Lyrik für Alle - Teil 58


Sonntag, 12. Januar 2014

Lutz Görner - Lyrik für Alle - Teil 40


Der Stubenkrieger


 
Moritz von Schwind, Morgenstunde, 1858


Der Stubenkrieger

Ein grober Mensch hat oft genug
Von einer Stubenfliege,
Wenn er nach ihr vergeblich schlug,
Und wähnt sich dann im Kriege.

Dann greift er gern in seinem Wahn
Zu gröberen Geschützen;
Chemie und Gift kriegt freie Bahn,
Und soll dem Dummkopf nützen.

Erst seine Frau, die bringt ihn drauf,
Er muss darüber lachen,
Sie macht für ihn die Fenster auf,
Um frische Luft zu machen.

Den Durchzug mag die Fliege nicht,
Und schon ist sie verschwunden.
Ja, manche Mittel sind sehr schlicht,
Und reißen keine Wunden.