Bild: Eugene Ferdinand Victor Delacroix, Der Herzog von Basel zeigt seine Geliebte, 1825/26, (zeno.org)
Die göttliche Geliebte
Wie kann die göttliche Geliebte
Sich immer so vor mir verstecken?
Du bist die sechste, nein die siebte,
Und es war schwer dich zu entdecken.
Ich liebe dich, - nun ja, wahrscheinlich;
Es könnte ja noch andre geben.
Das zu gestehen ist mir peinlich,
Wenn ich ´s dir sag, wirst du entschweben.
3 Kommentare:
...schelmisch! Fürwahr! Dein Gedicht!
Man betrachte das Bild und seine Aussage:
Die Welt der Männer, das Objekt Frau zur Benutzung, zur Lust degradiert, abgeschätzt, eingestuft, prahlerisch vorgeführt: Gut genug?, passt das so?, ist das O.K.?, wird sie für den Zweck dienlich sein?, frisch genug?, zart genug, weich und jung-weiblich! Da schau sie Dir nur an, damit habe ich meine Freude, tagtäglich, wenn ich mag.
Nun, dagegen ist das "Frühstück im Grünen" eine kindergartenparty. Was hier an Hintersinn durchschlägt - ein erotisches Bild der ganz besonderen Art.
Liebe Grüße
Gabriele
Liebe Gabriele,
Du meinst sicher das Bild von Edouard Manet (es gibt noch ein gleichnamiges von Claude Monet), aber das Bild von Delacroix, das ich ausgewählt habe ist von seiner Aussage her so brutal, dass nur das in Frage kam. (Im Stil von mein Haus, mein Auto, meine Geliebte)
Das Ganze soll natürlich provozieren.
Paul
Wie erniedrigend! Aus heutiger Sicht denkt man: Mädel, sofort aufspringen! Den Lustmolchen ein paar scheuern!
Wie ungerecht von mir, der Frau, die sich fast zu Tode schämt, auch noch die Schuld zu geben, wo doch eine degoutante Gesellschaft den Ton angab!
Und peinlich... peinlich waren denen doch nur Dinge wie: Mit ansehen müssen, dass einer nicht weiß, wie man ein Frühstücksei richtig köpft.
Deinen schönen Zeilen dazu, Paul, sind milde.
LG
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