
Bild: John William Waterhouse, Destiny, 1900, (wikicommons.org)
„Sebastian im Traum“*
Jetzt ist sie da, die Trakl-Zeit,
Du zündest eine Kerze an,
Bist für Melancholie bereit,
Und das, was sie bewirken kann.
Wenn Träume wirken ist es still,
Da ist nichts mehr mit Lärmen.
Und wer sich sagt, ich kann und will,
Der endet nicht mit Schwärmen.
Das Wunder ist fast immer da,
Wo wir es nie vermuten.
Wer weiß schon wirklich, was geschah,
Im Schlechten und im Guten?
Du trägst das rote Abendkleid
Und zündest eine Kerze an.
Zu allem bist du heut bereit,
Und dem, was es bewirken kann.
*Titel der Gedichtsammlung von Georg Trakl, Verlag Kurt Wolff, Leipzig 1915
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen