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Mittwoch, 10. September 2008

Die Anmache


Bild: William-Adolphe Bouguereau, Das unterbrochene Spiel, 1891, (wikicommons.org)

Die Anmache


Komm, kleine Silbe, spiel mit mir!

Ich bin dein unbekanntes Wort,

Lass es uns treiben auf Papier,

Uns überkreuzen fort und fort.


Noch bin ich klein, bald wieder groß,

Bedeutend, wichtig, inhaltsschwer.

Komm sei mir nicht bedeutungslos,

Geh mir voran, folg hinterher.

-

„Du bist so schön wie ein Gedicht“,

So flüstert er, „du Engelswesen!“

Die nackte Gier zeigt sein Gesicht. -

Gedichte hat er nie gelesen.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Herrlich!
Jetzt müssen wir bloß noch herausfinden, um welchen Satyr es sich hier handelt... ;-)
LG

Anonym hat gesagt…

Klasse!! ;-)
Das lässt mich schmunzeln!

..grüßt dich Monika

Anonym hat gesagt…

Lieber Paul,

auf dem Bild sehe ich den (vielleicht) von Jupiter ausgesandten kleinen, so unschuldigen Gott Amor ins Ohr der jungfräulichen Schönen flüstern...
Die ersten beiden Verse mit ihrer Verschlüsselung und dem Wortspiel sind ganz großartig, die Lösung dann so realistisch ernüchternd... wie aus dem Leben gegriffen...
Der Text dieses so ganz wunderbaren Gedichts, das so leicht und zaubrisch verspielt den Ablauf der Anmache (dieses immer gleichen, erfolgreichen und meist so billigen Spiels) beschreibt, allerdings zeigt mir den lüsternen Mann, der sich des zarten Amors bedient...

Dieses Überraschungsmoment - die nackte Gier - nie Gedichte gelesen, entblößt den Werber und stellt wie der Titel seine Absicht eindeutig dar.

Wieder aus dem Urlaub da, aber noch nicht wirklich angekommen
Gabriele

Anonym hat gesagt…

Drei wunderbare Kommentare, was will "Mann" mehr?
Ich danke Euch recht herzlich.