Bild: Anna Bilinska-Bohanowiczowa, Blick aus dem Fenster des Wintergartens, 1877, (wikicommons.org)
Worte im Schnee
Schreibt euch Worte!
Ja ihr Silben,
Schreibt und beschallt
Den leeren Raum.
Aber beschallt leise,
Würdig und streng
Als Worte.
Seid leise,
Seid euer würdig.
...
Kommentargedicht von Helmut Maier:
Würdeheischende Schneeflächen,
wortetragende,
Leere schaffend
immer wieder aufs Neue,
aber bereit
stets dem Würdigen.
Copyright: Helmut Maier
Kommentargedicht von Herman Josef:
schneeflüsse trieben
ungehindert über ausfallstrassen
verschwanden im nichts
dehnten sich steinfelder
im verborgenen von flussniederungen
schlingerten ausgesetzte gedanken
im unsicheren wind
mündeten kahle wurzeln
hinter der weisskalten zeit
Copyright: Herman Josef Schmitz
7 Kommentare:
Würdeheischende Schneeflächen,
wortetragende,
Leere schaffend
immer wieder aufs Neue,
aber bereit
stets dem Würdigen.
Liebe Grüße
Helmut
Danke für die Hervorhebung meines Kommentars
und liebe Grüße
Helmut
Schöne Parallelgedichte!
Gratuliere, Paul, Helmut!
Lieben Gruß
ELsa
Stimmt Elsa! Die beiden sollte man zusammen lesen.
Ich verweise übrigens auf die Änderung von "dem" zu "den" in meiner Version des Kommentargedichts auf http://www.maierlyrik.de/blog/2008/11/24/schneeflaechen/
nach Barbaras berechtigter Nachfrage.
Sie ist bedeutend!
Lieber Helmut,
ich lasse das so stehen, denn beide Fassungen haben ihre Berechtigung. Es ist aber erstaunlich, dass ein einziger Buchstabe si bedeutsam den Sinn ändern kann.
Hallo Paul,
das Gedicht von Helmut hat wieder auf andere Art und Weise seine Spuren bei mir in Verbindung mit einer Gehreise an der Emme im Schnee hinterlassen und so mag ich Dir meine Fortführung gerne hinterlassen:
schneeflüsse trieben
ungehindert über ausfallstrassen
verschwanden im nichts
dehnten sich steinfelder
im verborgenen von flussniederungen
schlingerten ausgesetzte gedanken
im unsicheren wind
mündeten kahle wurzeln
hinter der weisskalten zeit
Hermann Josef Schmitz
Herzliche Grüsse von
Hermann Josef
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