Bild: Conrad Alexander Müller-Kurzwelly, Waldlandschaft im Winter, um 1905(?), (wikicommons.org)
Der erste Schnee
Es liegt der erste Winterschnee
Auf Dächern und auf Bäumen.
Der Weg zum Teich, zu meiner Fee,
Verleitet mich zum Träumen.
Ich träume von der Kinderzeit,
Vom Schneemann, Schlittenfahrten;
Und jetzt, da es mal wieder schneit,
Wie einst im Kindergarten,
Kommt mir Frau Holle in den Sinn,
Die mir den Schnee erklärte.
Auch wenn ich längst erwachsen bin,
Bleibt sie doch mein Gefährte.
Ein weißes Märchen ist der Wald,
Und dann bin ich am Teich.
Es ist mir überhaupt nicht kalt,
Fühl mich beschenkt - und reich.
4 Kommentare:
Da bist Du ja ein richtiger Goldmarius (wenn ich dieses Wort erfinden darf)!
Liebe Grüße
Helmut
Wahrscheinlich bin ich sowohl der Pech- als auch der Goldmarius. Ich danke Dir.
...in diesem Gedicht verliere ich mich in einer anheimelnden, vertrauten Zeitlosigkeit, und ich spüre hier ganz stark Deine Worte: Der Dichter findet ein Gedicht, das schon lange da war...
Dies ist wieder so eins, das mir so vertraut ist, als hätte ich es selbst gedacht, selber gesucht, und jetzt hier bei Dir gefunden...
Danke, ein wunderbare Verführung, den Schnee der Kindheit wieder herzuholen und die Gedanken, die uns damals erfüllten...
Gabriele
Liebe Gabriele,
es ist richtig toll etwas schreiben zu können, von dem jemand sagt, das hätte er selber verfassen können.
Ich danke Dir.
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