Bild: John William Waterhouse, Die Danaiden, 1903, (wikipedia.org)
Danaiden-Los
Der Purpurstrom fließt aus den Balken
In Wasser schwarz, denn es ist Nacht.
Den letzten Fraß der wilden Falken
Hat mir der Traum als Mahl gebracht.
Was soll ich meiner Hoffnung geben?
Sie will im dunklen Nass ertrinken
Und klammert sich nur schwach ans Leben.
Ich möchte in mir selbst versinken.
Ein schwarzer Alb hat mich erjagt;
Wie schwer es ist, sich zu besinnen!
Ich warte, dass es endlich tagt,
Um ganz von vorne zu beginnen.
Das ist der Traum der Danaiden,
Ich träum ihn auch, ich bin ein Gott,
Und doch ich selbst - und unzufrieden
Mit diesem Los, mit meinem Spott.
3 Kommentare:
Lieber Paul,
Also auf Gott Spott zu reimen, das ist ja was :-)
Weißt du auch einen Reim auf "Mensch". Mir scheint, du hast das echt drauf!
Lieben Gruß
ELsa
Danke für das Kompliment liebe Elsa. Ich selbst mag es überhaupt nicht, wenn beim Lesen von Gedichten die ganze aufgebaute Stimmung dadurch zerstört wird, dass plötzlich ein unechter Reim auftaucht (ohne zwingenden Grund) oder wenn der Rhythmus nicht stimmt. Noch schlimmer ist es, wenn jemand sagt: "du Blümelein schön", anstatt normal zu reden. (Es sei denn, es gibt dazu Gründe.)
Darum bemühe ich mich um "handwerklich" vernünftige Arbeit beim Schreiben.
Zu Mensch gibt es leider im deutschen keine echten Reime, Fremdwörter wie Trench oder Bench kann man ja in den seltensten Fällen nehmen.
Liebe Grüße
Lieber Paul,
danke für den Exkurs!
Ja, diese scheußlichen Reime halte ich auch nicht aus.
Und "Mensch": ich habs befürchtet...
Lieben Gruß
ELsa
Kommentar veröffentlichen