Bild:Jean Beraud, Die Abfahrt des Bourgeois, 1889, (wikicommons.org)
Liebeslied im Winter
Geliebte, mach die Fenster zu!
Da draußen droht der Frost,
Und lass die Wohnungstür in Ruh,
Es ist bestimmt die Post.
Wir stellen uns ganz taub und stumm,
Denn draußen geht der Winter um.
Geliebte, heiz den Ofen ein!
Mir ist so schrecklich kalt,
Und lass die dummen Briefe sein;
Der Strom ist nicht bezahlt.
Wir stellen uns ganz taub und blind,
Denn draußen weht ein kalter Wind.
Geliebte, mach den Glühwein heiß,
Der wird uns schon erwärmen.
Jetzt komm ins Bett und sei ganz leis,
Ich hör den Hauswirt lärmen.
Bald kommt er mit der Polizei,
Der Winter ist noch nicht vorbei.
2 Kommentare:
Ein Gedicht - ein wunderschönes! - dem Inhalt nach (vor allem vom Schluss her) aus den 50er Jahren? ;-)
Liebe Grüße
Helmut
Vielen Dank für das Kompliment. - Das Gedicht stammt aber nicht aus meiner frühen Kindheit. (Ich bin 1952 geboren.)
Liebe Grüße
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