Bild: Justus Junker, Stillleben mit Insekten, um 1750, (wikicommons.org)
Schicksals-Song der Fliege
Guck, die Spinne spinnt herum,
Dideldum,
Von der Decke bis zum Teppich,
Nebbich.
Wie ich langsam drüber schwebe,
Über Staub und Spinngewebe,
Bin ich froh. Hurra, ich lebe.
Ach, ich setz
Mich aufs Netz;
Klebe fest,
Und der Rest …
Ich sitz fest!,
Und sie lässt,
(Die Spinne meine ich.)
Mich hier zappeln,
Kann nicht krabbeln,
Muss verrecken. -
Viele Flecken
Auf Tapeten an den Wänden,
Wo wir Fliegen sonst verenden,
Zeigen mir das Fliegenleiden.
Na, das konnt’ ich noch vermeiden.
Fazit:
Ob Spinne oder Fliegenklatsche,
Wir Fliegen sitzen in der Patsche.
6 Kommentare:
Herrlich!
Mit viel Augenzwinkern viel ernsthafter Inhalt "untergejubelt" (man verzeihe mir den saloppen Ausdruck!). Lyrik mit Tiefgang und ohne erhobenen Zeigefinger - das mag ich!
Sehr gern wieder mal reingelesen und mit Freude kommentiert! Danke.
Gruß
die amelie
Für diesen wunderbaren Kommentar vielen Dank und liebe Grüße.
Das Leben einer Fliege im Herbst einschl. der "verstärkten" Aktivität der Spinnen. Nebenbei: Die kleinen Fruchtfliegen zur Zeit können einem schon das Leben vermiesen.
Gern gelesen!
tjm.
Optimistin bis zum Schluss -
auch noch als Pessimistin :-)
Liebe Grüße
Helmut
Na wer sagt es denn,
die besten Gedichte entstehen aus einem melancholischen Gefühl heraus und wenn es schon zu Ende geht, dann bitte so wortgewandt!
sumsieselsumgrüße
Isabella
Einfach umwerfend Eure tollen Kommentare. Danke schön.
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