Bild: Gustave Courbet, Herbstwald, um 1870, (wikicommons.org)
Gedanken bei verwelkten Blättern
Es wird niemand bei dir sein,
Wenn du deine Tage schließt.
Diesen Weg gehst du allein,
Wenn du auch vor allem fliehst.
Und das wusstest du schon immer,
Hast es einfach so verdrängt.
Nur - das Ende ist viel schlimmer,
Wenn man sehr am Leben hängt.
Dieser letzte Teil des Lebens
Steht auf einem leeren Blatt;
Aber niemand stirbt vergebens,
Wenn er so stirbt: lebenssatt.
5 Kommentare:
Lieber Paul,
da sprichst du in sehr charmanten, scheinbar leichten Reimen ein gewaltiges Thema an.
mein Sohn sagt immer: Vermutlich ist der Zustand der Erleuchtung erst im Sterben zu erreichen. Aber nur, wenn wir uns beruhigt lösen können vom Leben, weil wir alles erlebt haben.
LG
ELsa
Wenn man nur wüsste, wozu man den Humus geliefert hat ...
Liebe Grüße
Helmut
Liebe Elsa, Dein Sohn könnte recht haben, aber das weiß natürlich niemand.
Lieber Helmut, als Humus ist uns das wahrscheinlich gleichgültig.
Danke für Eure Kommentare und liebe Grüße.
Das ist eine tiefe und nur zu wahre Erkenntnis, die Du in diesem "so leicht daherkommenden" Versen "verpackt" hast. Ich kann sie nach langen Jahren in meinem Beruf als Krankenschwester im Umgang mit Tod und Sterben mit jeder einzelnen Silbe voll und ganz mittragen.
herzlichst Isabella
Herzlichen Dank Isabella. Ja, die so leicht klingenden Verse waren schwer zu erreichen, aber Trübsal blasen ist nicht mein Ding.
Liebe Grüße
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