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Freitag, 26. Juni 2009

Die Sternschnuppe


Bild: Gerrit Dou, Der Astronom, um 1655, (wikicommons.org)

Die Sternschnuppe


Du kannst reden, du kannst schweigen,

Oder auch nur Gesten zeigen:

Wenn die Sterne sich verneigen,

Hinter vollen Blütenzweigen,

Machst du dir die Welt zu Eigen,


Fühlst dich als ein Teil vom Ganzen,

Deine Träume können tanzen,

Die du schon als Kind im Ranzen,

Später dann in den Romanzen,

Hast versucht hinein zu pflanzen.


So vergehen dann die Jahre.

Du erkennst das Offenbare,

Trägst gefasst die grauen Haare,

Aber suchst noch jetzt das Wahre,

Und das Sternlein sagt: erfahre!


2 Kommentare:

Helmut Maier hat gesagt…

Das Wahre suchen - so schön als Aufgabe des Lebens dargestellt wie in Deinem Gedicht habe ich das höchstens noch in dem Lessingzitat in Erinnerung:
Wenn Gott in seiner Rechten alle Wahrheit und in seiner Linken den
einzigen immer regen Trieb nach Wahrheit, obschon mit dem
Zusatz, mich immer und ewig zu irren, verschlossen hielte und spräche zu mir: wähle! Ich fiele ihm mit Demut in seine Linke und sagte:
Vater, gib! Die reine Wahrheit ist ja doch nur für Dich allein!"

Paul Spinger hat gesagt…

Lieber Helmut,

ich danke Dir für dieses Lessingzitat und das Riesenkompliment!

Liebe Grüße