Bild: Annne-Francois-Louis Janmot, Das Gedicht der Seele 13 - Sonnenstrahlen, vor 1890, (wikicommons.org)
Ida Maza-Zhukovsky - zunen shtral
a zamdik bergl, a kleyner kval,
afn zamd a zunen shtral.
shmeterlingen flien, shpringen,
dreyen zikh arum in ringen;
shimerirn di kolirin
af di fligl fun di shmeterlingen.
yeder zemdl vi a diment
shpiglt zikh in kval.
vi an oysgus fun kolirn
shpreyt af alts: der zunen shtral.
Dieses Gedicht ist das literarische Debüt von
Ida. Es erschien 1925 im kanadischen
„literary journal“ erstmals.
Meine Übertragung aus dem Jiddischen:
Sonnenstrahl
Ein sandiger Hügel, eine kleine Quelle,
Auf dem Sand ein Sonnenstrahl.
Schmetterlinge fliegen, springen.
Drehen sich herum in Ringen.
Die Farben schimmern
Auf den Flügeln der Schmetterlinge.
Jedes Sandkorn ein Diamant,
Spiegelt sich in der Quelle.
Wie ein Ausguss der Farben
Verströmt sich in allem: der Sonnenstrahl.
2 Kommentare:
Ist das die original jiddische Schreibweise?
Dies ist eine Transliteration der meist mit hebräischen Buchstaben geschriebenen Fassung. Eine einheitliche jiddische Schreibweise gibt es nicht. - Wir können heute auf die entsprechenden ASCI -ISO- Standardsätze zurückgreifen, aber die früheren Drucker und Herausgeber haben sich meist der lateinischen und kyrillischen Buchstabensätze, die sie hatten, bedient.
Liebe Grüße
P.S.: Auf meiner Homepage findest Du einige Gedichte in dreifacher Ausfertigung: Original, Transliteration und Übertragung.
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