Bild: Paul Signac, Sonntag, 1888-1890, (wikicommons.org)
Müder Sonntag
Die Amsel zwitschert lustlos auf den Zweigen,
So aus Gewohnheit und nur ab und zu.
Man hört den flauen Sonntag förmlich schweigen;
Ich mache gar nichts, und weiß nicht einmal wozu.
Vom Kirchturm kommen lästige Geräusche;
Na, wenigstens mäht keiner seinen Rasen.
Die Wolken sehen aus wie alte Wattebäusche;
Sehr müde hängen Tulpen in den Vasen.
Ein müder Sonntag macht die Augen auf,
Er wird schon wissen, was er tut. –
Am Montag dann, nur einen Tag darauf,
Ist dieses „gar nichts“ ein erstrebenswertes Gut.
6 Kommentare:
Wunderbar, ganz wunderbar...
in seiner so geistlosen, antriebslosen Sehweise so unglaublich
erkenntnisreich, ach... einfach ...
wunderbar...
Gabriele
Recht herzlichen Dank für das liebe Kompliment.
Die 'antriebslose Sehweise' scheint mir eine perfekte Mischung von Ironie und Sehnsucht zu sein.
Liebe Grüße
Helmut
Danke lieber Helmut, ja das trifft zu.
Ich finds auch wunderbar!
LG
ELsa
Herzlichen Dank liebe Elsa.
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