Bild: Walentin Alexandrowitsch Serow, Offenes Fenster, 1886, (zeno.org)
Flieder zweifach
Vor dem Fenster blüht der Flieder;
Ach, er riecht so intensiv.
Seh ich ihn auch morgen wieder,
Wenn ich ein paar Stunden schlief?
Schnell entfliehen laue Lüfte,
Bald ist ihre Zeit zu Ende.
Bleibt mir doch, ihr Frühlingsdüfte!,
Und verzaubert meine Wände.
Dieser Duft erschafft mir Bilder,
Die ich immer wieder schaue,
Malt so manche Sorge milder,
Wenn ich dem Geruch vertraue.
Aber wenn ich Flieder rieche,
Frühlingsduft im lila Kleid,
Seh ich auch das Liederliche
Und Vergängliche der Zeit.
Gerne verweise ich hier auf das Gedicht
Fliederliebe von Gabriele Brunsch.
2 Kommentare:
Lieber Paul,
ich habe gestern gegen Abend das Gedicht "Fliederliebe" geschrieben, weil es mir so inniglich danach war. Ich habe es bei "die singende muschel" und auf meiner Seite hier eingestellt. Es ist so spannend, dass die Quintessenz Deines Gedichts, zumal in der letzten Zeile, sich mit der duftenden Aussage meines deckt...
What a coincidence...
Liebste Fliedergrüße
G.
Wunderbar Deine Fliederliebe, gratuliere!
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