Bild: Edward Burne-Jones, Pan und Psyche, 1872-1874, (wikicommons.org)
Ausbruch in die Illusion
Ein dumpfer Schmerz schnürt dir die Kehle,
Du möchtest nicht mehr weiter gehn.
Die dunklen Schatten auf der Seele,
Die hast du ja schon mal gesehn.
Es ist die Trauer, die dich lähmt;
Sie ist gemischt mit kalter Wut.
Gequälte Seele, die sich schämt,
Und nur noch mit Betäubung ruht.
So lebst du nicht! Das weißt du schon.
Warum nur, blickst du dann zurück?
Du brauchst sie doch, die Illusion!
Sie zaubert dir ein kleines Glück.
Auch wenn du weißt, das ist nur Schein;
Es ist ja gut, wenn er dich freut.
Die Blume blüht im Sonnenschein.
Du lebst nicht gestern, sondern heut’.
5 Kommentare:
Ja, es ist eine Labsal, wenn auch die Seele das Frühlingsstadium erreicht: Und wenn ihr die überwundene Dunkelheit und Kälte nun dazu dient, die Pracht des Frühlings zu erkennen... dann ist alles gut!
Danke, Paul, für Deine wunderbar zum Ausdruck gebrachten Empfindungen.
Und ich danke Dir für Deinen wunderbaren Kommentar.
...nicht zurück blicken, vor uns liegt der Frühling, ein neuer, und wenn wir ihn auch schon so oft gespürt haben, so oft durchwandert, genieße das Bekannte, begrüße es mit dem vielsagenden Lächeln mit dem man Vertrautes begrüßt.
Mich verfolgen die Schatten, ich durchdringe sie, vorsichtiger geworden, und bisweilen, wenn es mir gelungen ist, mich wieder ans Licht zu arbeiten, dann strecke ich ihnen die Zunge heraus...
Deine Verse berühren mich tief.
Gabriele
Liebe Gabriele,
das Zurückblicken, das manchmal unwillkürlich geschieht und eben auch dazu gehört, mache ich manchmal dadurch leichter, dass ich es in Worte zu fassen versuche.
Ich danke Dir
"Du lebst nicht gestern, sondern heut’."
so ist es. gerne gelesen.
lg. A
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