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Sonntag, 4. Mai 2008
Tandaradei
Bild: Codex Manesse, fol. 124 r,
Herr Walther von der Vogelweide,
(Universitätsbibliothek Heidelberg)
Tandaradei
Der Winter steckt noch in den Gliedern,
Obwohl vorbei, obwohl schon Mai,
Da weckst du dich mit Frühlingsliedern,
Und flüsterst leis – „Tandaradei“.
Du denkst an jenes grüne Gras,
„Wo unser zweier Bette lag“. -
Wo gestern noch die Alte saß;
Jetzt ist sie tot, jetzt ist es Tag.
Rot war der Morgen im April,
Der späte Winter ist vorbei.
Ich les es hier und bin ganz still,
Es flüstert mir – „Tandaradei“.
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4 Kommentare:
Du schlägst einen Ton an, der wehmütig ist und der mich mit seiner krassen diesseitigen Realität und dem leisen Anklopfen an flüsternde ERinnerungen (...) ja, hör, mich ziemlich verstört.
Das Gedicht soll verstören! (Der Hintergrund ist das Erlebnis eines Spaziergangs, bei dem ich vom Tod einer älteren, regelmäßigen Parkbesucherin erfahren musste.)-
Als Anregung aus einem Gedicht von Georg Trakl (Heiterer Frühling):
Wie scheint doch alles Werdende so krank!
Ein Fieberhauch um einen Weiler kreist;
Doch aus Gezweigen winkt ein sanfter Geist
Und öffnet das Gemüte weit und bang.
Ein blühender Erguß verrinnt sehr sacht
Und Ungebornes pflegt der eignen Ruh.
Die Liebenden blühn ihren Sternen zu
Und süßer fließt ihr Odem durch die Nacht.
So schmerzlich gut und wahrhaft ist, was lebt;
Und leise rührt dich an ein alter Stein:
Wahrlich! Ich werde immer bei euch sein.
O Mund! der durch die Silberweide bebt.
Was e s wohl ist? Geheimnis einer anderen Welt!?
Liebe Grüße
Helmut (Maier)
So schmerzlich gut und wahrhaft ist, was lebt!
Ich weiß um die innere Zerrissenheit Trakls durch die Erfahrung im Kriegslazarett.
...und wenn auch schmerzlich, so doch immerhin lebendig!
Du hast mir ganz schönen Stoff gegeben, lieber Paul, O Mund! der durch die Silberweide bebt...
Ich danke Dir für das Öffnen dieser Fenster - wenngleich in dunkel Gefilde hinein.
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