
Bild: Johann Friedrich Wentzel der Ältere, Porträt von Gottfried Wilhelm Leibniz, um 1700, (wikicommons.org)
Heute feiert meine Website „Paul‘s Welt der Lyrik“ ihren
Dreißigtausendsten Besucher. Aus diesem Anlass ein
Gedicht aus den „Gestdorfer Gedichten“:
Faust und Leibniz
Nichts ist tot im Universum,
Nichts liegt brach, ist unfruchtbar,
Überall Bewegung, darum
Nicht das Kleinste unteilbar.
Jene alten Elemente,
Feuer, Erde, Wasser, Luft,
Sind nicht dumpfe Rudimente
Aus der Alchemistengruft.
Sie sind da, sie existieren,
Mit der Seele zu erfassen.
Und das Neue zu verstehen,
Heißt doch nicht das Alte lassen.
Aus der Alchemistenküche
Kam das Wissen der Moderne,
Nicht nur dumpfe Zaubersprüche
Und Orakelei der Sterne.
Um das Denken zu verändern
Braucht es Spiel, Versuch und Sehnen
Nach den unbekannten Ländern,
Die den eig´nen Maßstab dehnen.
Jener trockenen Empirik
Fehlt zu oft Herz und Gefühl.
Streben ist zu wenig gierig,
Wenn es nicht fühlt, was es will.
Jene ungeheuren Tiefen,
Die ich lesend hier ertaste,
Find ich, weil sie lang schon schliefen,
Lang bevor ich sie erfasste.
2 Kommentare:
Ich gratuliere zu dieser stolzen Zahl, lieber Paul!
Möge die Zahl weiter wachsen, es ist verdient!
..grüßt dich Monika
Herzlichen Dank für Deine Glückwünsche.
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