Bild: Caspar David Friedrich, Wrack im Mondlicht, 1835, (wikicommons.org)
Dem Vollmond zum ersten Mai
Dich grüße ich, du Wonnemond,
Und auch die Frau, die in dir wohnt.
Ich mag dein fahles, weißes Licht,
Dein runzel-faltiges Gesicht. -
Wir kämpfen hier mit Öl und Pest,
Und geben unsrer Welt den Rest;
Das alles lässt dich völlig kalt.
Wer hat die traurigste Gestalt?
Um dich bin ich ja nicht besorgt,
Hast dir sogar dein Licht geborgt.
Du oben bist so öde, leer,
Wir bald von Fischen unser Meer.
Ach lieber, guter Wonnemond,
Bleib bitte doch vor uns verschont!
Auf Erden sind sie schlimm genug,
Die Habgier und der Selbstbetrug.
Ich tanz dir in Gedanken zu,
Und gönne dir die kalte Ruh.
Du hast mich oft genug beschenkt,
Und von der Erde abgelenkt.
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