Tagebuch - nicht nur meiner literarischen Arbeiten

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Freitag, 13. Februar 2009

Striptease


Bild: Giovanni Boldine, Flinke Nackte, 1910, (zeno.org)

Striptease


Die Schnecke kriecht in sich hinein,

Sie hat ein schickes Schneckenhaus.

Bei mir kann das nicht anders sein,

Ich komm’ nicht ohne Hülle aus.


Die Kleider streif ich langsam ab,

Vielleicht mit etwas Furcht und Scham,

Weil ich die Kohle nötig hab,

(Und weil ´s dem Typ da unten kam.)


Dann setz ich eine Maske auf,

Und lüstern lächelt mein Gesicht.

Ich lass den Dingen ihren Lauf,

Doch meine Augen lächeln nicht.


3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Eine aussagekräftige Skizze über das Verborgene in so manch Nacktem.
Gruß
Petros

Anonym hat gesagt…

Das hast Du sehr fein beschrieben, diese Zwischentöne, diese kleinen Nuancen, die sowohl die Geschäftsmäßigkeit demaskieren, gleichzeitig den Handel hier beschreiben ohne ein Urteil zu sprechen, finde ich ganz wunderbar gelungen...
und das in einem dreistrophigen Gedicht, in 12 Versen mit je 8 Hebungen ...

Ich bin sehr begeistert.
Gabriele

Anonym hat gesagt…

Ich danke Euch.
Das Gedicht hatte zuerst fünf Strophen, aber diese kurze Fassung finde ich besser, denn es ist alles gesagt, was ich drin haben wollte.