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Sonntag, 8. Februar 2009

Der Trinker


Bild: Jean Béraud, Die Trinker, 1908, (wikicommons.org)

Der Trinker


Er versteckt sich wie ein Igel,

Weil er keine Freunde hat.

Morgens sieht er dann im Spiegel

Sein Gesicht und hat es satt,


Setzt sich selber unter Druck:

„Heute trink ich nicht so viel!“

Nur ein Schlückchen, dann ein Schluck,

Und verloren ist das Spiel.


Dann sagt er sich. „Auch egal.

Dieser Tag ist schon gelaufen.“

Und dann gibt es wieder mal

Nur das intensive Saufen.


Irgendwann wird ihm bewusst:

„Mensch, du bist schon fast am Ende“.

Lang schon hat er es gewusst,

Doch er schafft sie nicht, die Wende.


Drum versucht er eine Flucht, -

Und erwacht im Krankenhaus.

Er begreift, es ist die Sucht,

Und allein kommt er nicht raus.


6 Kommentare:

Миррослав Б Душанић hat gesagt…

Meine Patienten reimen nicht (oder sehr selten), aber sie kennen es bestätigen,
dass genau so leider ist, wie Du den Trinker, seinen Tagesablauf und Gedanken
beschreibst…

…schrieb @miro

Helmut Maier hat gesagt…

Glücklich gepriesen - trotz allem - die so weit kommen: Und allein komm ich nicht raus.

Liebe Grüße
Helmut

Anonym hat gesagt…

Auch wenn es sich nicht geziemt das zu sagen:
Dieses Gedicht ist nicht gut.
es verdichtet nicht, es muss stolpern, um im Takt zu bleiben und es erklärt, statt zu zeigen, statt den Leser in die Seele des Trinkers zu versetzen.
Andererseits erklärt es recht authentisch.
Warum fassen Sie das Thema nicht in einem kurzen Text, verzichten auf metrische Spielereien, und arbeiten an der Emotion, zeigen die Verzweiflung?
ich bin mir sicher, Sie könnten da etwas Grandioses zu Wege bringen.
(und ein Tipp aus zahlreichen Alkoholiker-Selbsthilfegruppen: Wählen Sie die Ich-Form - dadurch wird das Thema direkt und evident.)
(und ein Tipp von mir: nehmen Sie meine Kritik nicht persönlich, denn das ist sie nicht. Probieren Sie es einfach mal: Ersetzen Sie das 'Er' durch das 'Ich')

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für die Kommentare.

@Animo: Ich will den Leser nicht in die Seele des Trinkers versetzen, was soll er dort? Und es ist eine Sache zu sagen, dass man etwas nicht gut findet, aber eine völlig andere zu behaupten, es sei nicht gut. Ihre Kritik halte ich für daneben.

Anonym hat gesagt…

Sie haben Recht, Herr Spinger, meine Kritik war daneben. Schließlich haben Sie nicht darum gebeten, und Ihre dichterische Absicht in Frage zu stellen, steht mir wirklich nicht zu.
Eine etwas ausführlichere Entschuldigung finden Sie morgen um 13 Uhr auf meinem Blog.

mit freundlichen Grüßen
Alexander Nicolai

Anonym hat gesagt…

Lieber Alexander Nicolai,

gerne nehme ich Ihre Entschuldigung an. Nur noch folgendes: Das Gedicht ist nicht dazu geschrieben um sich mit der Suchterkrankung zu beschäftigen, sondern dazu mit Hilfe der Sprache ein Schlaglicht auf alltägliche Begebenheiten zu werfen. Ich möchte niemanden belehren oder gar sagen, was die richtige Art zu leben ist. Davon bin ich Meilen weit entfernt.

Liebe Grüße aus Springe am Deister.