Tagebuch - nicht nur meiner literarischen Arbeiten

Verleger gesucht!

Achtung: Haiku veröffentliche ich ab sofort nur noch auf meiner website

Es gelten die rechtlichen Hinweise, wie auf meiner homepage.siehe:

Willkommen bei meinen Worten und Gedanken. Schreibt mir, wenn ihr etwas dazu meint. Meine E-Mail Adresse:
spinger.paul@googlemail.com

Für Teilnehmer und Freunde meiner freien Seminare steht ab sofort folgende Seite zur Verfügung:
https://sites.google.com/site/paulsweltliteratur/

Hörbares von mir: http://paul-spinger.podspot.de

Montag, 21. April 2008

Meine Arche


Bild: John Everett Millais,
Die Rückkehr der Taube zur Arche, 1851, (zeno.org)

Meine Arche

Die Welt geht unter, doch ich schlafe schon.
Ich schreibe nur noch mein Gedicht.
Wenn dann die langen, schweren Schatten drohn,
Dann hab ich wenigstens dies kleine Licht.

Ich kenn sie doch, die klaren Zeichen vor dem Untergang,
Wenn nur das dreckige Besitzen überlebt,
Und jeder ohne Hoffnung, doch im Überschwang,
An seinen ein, zwei, drei, vier Dingen klebt.

Mein kleines Licht, das werde ich bewahren.
Wenn rings um mich dann alles dunkel ist,
Und ich erwacht bin, sehe ich ´s im Klaren,
Und habe immer noch, und immer wieder meine Frist.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Lieber Paul,
so unendlich traurig und doch so tröstlich. Im ersten Augenblick dachte ich an das Bilderbuch Fréderik, die Maus - die das ganze Jahr über, während die anderen Mäuse sammeln und arbeiten, nichts anderes tut, als nur Sonnenstrahlen und Farben einzusammeln und zu träumen. Doch dann im eisigkalten Winter, wenn die anderen frieren und traurig sind, dann erzählt er ihnen von den Dingen, die er aufbewahrt hat und macht damit die anderen Mäuse glücklich und verkürzt ihnen die eisigkalte Zeit mit seinen Geschichten.
Die erste und dritte Strophe deuten ein wenig in diese Richtung, aber der Mittelteil ist schrecklich realistisch und anklagend. Warum erwähnst du die klaren Zeichen vor dem Untergang? Das klingt ja ganz schrecklich und betrübt mich... Warum muss die Arche untergehen, und warum sollte nur das dreckige Besitzen überleben? Ich verstehe nicht die Bezüge - es ist deine Arche (ein lyrisches Bild), du bestimmst für Dich Deinen Weg und Dein Ziel. Was hat das mit "jedem" zu tun?
Verzeih mir, but I am at a loss!

Anonym hat gesagt…

Liebe Gabriele,

nicht die Arche ist am untergehen (davon ist nirgendwo die Rede), sondern die Welt. Die Sintflut als Beispiel für den Weltuntergang, so ist das gedacht (gefühlt). Im Sinne von: Jeder weißt, dass die Welt untergeht, klebt aber an Besitz. (Jeder weiss, dass er sterben wird, klebt aber an seiner Habe.)

Anonym hat gesagt…

Oh, danke.
Vielleicht ist es spät in der Nacht dann doch wirklich zu spät um noch "tiefgründige" Gedichte zu verstehen.
Liebste Grüße
Gabriele