Bild: Giovanni Battista Moroni, Der Schneider, ca. 1570/75, (zeno.org)
Wie die armen Schneiderlein
Da der Tag noch immer leider
Viel zu wenig Stunden hat,
Sitzen wir, wie arme Schneider,
Rastlos vor dem leeren Blatt.
Gar nichts schreibt sich von alleine.
Auch die Hose ist nicht fertig,
Denkt der Schneider, denn die Beine
Sind zu lang noch, gegenwärtig.
Und die Worte sind im Äther,
Niemand weiß, wie es geschah,
Liegen irgendwie dann, später,
Fertig, wie die Hose da.
Nein, es frieren nicht nur Schneider,
Auch die Dichter haben ´s schwer;
Wie des Kaisers neue Kleider,
Sieht man ´s Wort erst – hinterher.
Anmerkung: Das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“
von Hans Christian Andersen gibt es hier.
2 Kommentare:
Überzeugend! Ja, so ist es wohl.
Liebe Grüße
Helmut
Danke sehr lieber Helmut und herzliche Grüße
Kommentar veröffentlichen