Bild: Gerard ter Borch, Frau vor dem Spiegel, um 1650, (wikicommons.org)
Spiegelgespräche
Im Spiegel sieht man, was man will.
Er reagiert nicht, bleibt ganz still,
Kennt höchstens deine Augen.
Er bleibt ganz sinnlos ohne Licht,
Und ohne dass man mit ihm spricht,
Wird ´s Spiegelbild nichts taugen.
Wer alles möchte, der will nichts;
Das ist der Inhalt des Gedichts,
Das du hier jetzt gerade liest.
Du sollst entscheiden, etwas wählen
Nicht jeden Traum zu Tode quälen,
Wenn du in einen Spiegel siehst.
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Wir werden Leichen, die verrotten
Und stecken nackt in den Klamotten.
Das ist etwas, was keiner sagt.
Wenn ich das kurz zusammenfasse:
Wir sind ein Stückchen Biomasse,
Ob man das will wird nicht gefragt.
Das Ende und der Anfang sind
So greifbar wie der stille Wind,
Wir sind im Jetzt gefangen.
Das Gegenwärtige verstehen
Heißt das schon in die Zukunft sehen?
Wie könnte ich denn mehr verlangen.
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