
Bild: Hedwig Lachmann, verheiratete Landauer, Fotographie aus dem Jahre 1885
Hedwig Lachmann – Schwermut
Heute will ich euch ein Gedicht von Hedwig Lachmann vorstellen, die nach meiner Meinung völlig unterschätzt wird. Das Gedicht erschien 1905 erstmals.
Passt es nicht wunderbar zu den jetzigen Sommernächten!
Schwermut.
Mir ist, wie wenn in einer Sommernacht
Die Menschen schweigsam in den Lauben sitzen.
Die Luft ist schwer. Ein Wolkenhimmel dacht
Sich über ihnen. Und die Fernen blitzen.
Sie fragen in die Höh’: Kommt wohl ein Sturm?
Und legen spät sich und bekümmert schlafen.
Und lauschen oft gepresst, ob nicht vom Turm
Ihr Ohr im Halbschlaf Glockenklänge trafen.
Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hedwig_Lachmann_Gedichte_1.jpg
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