Bild: Nicolaes Maes, Die Tagträumerin, um 1680, (wikicommons.org)
Träume aufschreiben
Weil die Träume schnell verschwinden,
Wenn sie einen Ausgang finden,
Will ich sie mit Worten bannen.
Dabei kann es leicht geschehen,
Dass sie mich ganz falsch verstehen,
Und mich auf die Folter spannen.
Dann versuch ich zu ergründen,
Worin meine Wörter münden,
Ob sie zu den Träumen passen.
Wenn es dann nicht richtig klappt,
Sind sie manchmal eingeschnappt,
Und ich muss das Schreiben lassen.
Träumen ist ganz unentbehrlich,
Aber manchmal auch gefährlich,
Wenn ´s dem Schreiben wiederspricht.
Dann entstehen wilde Zeilen,
Während Träume weitereilen,
Und dann irrt sich das Gedicht.
2 Kommentare:
Errare scribendum est ;-)
"Aut prodesse volunt aut delectare poetae aut simul et iucunda et idonea dicere vitae"
Horaz
Kommentar veröffentlichen