Bild: Raffael, Papst Leo X. mit den Kardinälen Giulio de Medici und Luigi de Rosse, 1518 - 1519, (wikicommons.org)
Ein Papst zu Besuch
Wenn mich einmal ein Papst besucht,
Das würde er nie machen,
Dann bin ich ganz bestimmt versucht
Zu lästern und zu lachen:
„Das Mittelalter kommt ins Haus,
Mit Käppchen und Soutane,
Und über allem weht, oh Graus,
Die weißlich gelbe Fahne.
Das Dogma kommt hereinspaziert,
Es hat sich kaum gewandelt;
Die alte Männerwelt regiert
Und hat die Stadt verschandelt.“
Doch weil mich nie ein Papst besucht,
Ich würd‘ ihn ja vertreiben,
Hab ich ihn nicht einmal verflucht,
Ich kann gelassen bleiben.
2 Kommentare:
flirrendes herbstlicht
frech lupft der wind
den saum der sutane
das hab ich zum gleichen thema geschrieben... auch dein gedicht ließ mich schmunzeln. ja, mittelalter versucht ungeniert den mummenschanz ins hier und jetzt zu transportieren...
heiter gestimmt...
gabriele
Herzlichen Dank!
Das sind ganz wunderbare 14 Silben.
Liebe Grüße
Kommentar veröffentlichen