Bild: Joaquin Torres Garcia, Constructivo con campana, 1932, (wikicommons.org)
(angeregt durch einen Entwurf von Gabriele Brunsch)
Wir glauben an die Macht der Zeit,
Und haben davon nie genug. -
So manche kleine Ewigkeit
Ist nicht viel mehr als Selbstbetrug.
Es heißt, dass Zeit die Wunden heilt,
Kaum jemand will ´s bestreiten.
Doch jeder der durch ´s Leben eilt,
Dem wird es bald entgleiten.
Was nützt mir Wissen und Verstand
Im Kampf um Zeit und Räume? –
Ich nehm ein seidenweiches Band,
Bind es um meine Träume.
Und dieses Band ist selbst gewebt
Aus Hirngespinsten, Illusionen.
Man braucht es, wenn man richtig lebt,
Und darf die Zeit nicht schonen.