Tagebuch - nicht nur meiner literarischen Arbeiten

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Mittwoch, 29. Mai 2013

Das Glühwürmchen und der Mond



 
Hernyk Siemiradzki, Nacht in Pompeji, 1884 (Fragment)























Das Glühwürmchen und der Mond

„Sag, wie können wir erreichen,
Dass die Sonne sich verdunkelt,
Und das Licht von unsresgleichen
Endlich etwas heller funkelt?“

„Leider ist nach meiner Meinung
Dieses grelle Licht am Tage
Eine zwingende Erscheinung,
Die ich wenig hinterfrage.

Und ich leuchte auch nicht selber;
Nein, mein Licht kommt von der Erde,
Manchmal weißlich, manchmal gelber,
Wenn ich wieder voller werde.“

- - -

„Gerne würde ich ihn loben,
Weil er sich auch manchmal wandelt,
Doch der kalte Stein da oben,
Ist ein Ding das niemals handelt.“

Freitag, 17. Mai 2013

Wenn jetzt im Mai



Paul Cezanne, Frühling, 1860























Wenn jetzt im Mai

Wenn jetzt im Mai die Seele taut,
Weil laue Lüfte wärmen,
Wird manches Trugbild aufgebaut,
Weil wir so gerne schwärmen.

Der Winter scheint für immer tot,
Er lässt sich kaum mehr denken,
Weil uns die Blumen wieder Rot
Und tausend Farben schenken.

Dann hoffen wir auf jenen Tag,
Dass sich die Menschheit wandelt,
Wo jeder seinen Nachbarn mag,
Und nichts die Welt verschandelt.

Ich weiß ja, dass die Hoffnung trügt,
Doch will ich sie nicht lassen.
Auch wenn das Märchen mich belügt,
Wer kann die Bilder hassen?

Samstag, 11. Mai 2013

Sie morden noch immer!





















Sie morden noch immer!

Nazihorden grölen wieder
In zu vielen dunklen Gassen
Ihre längst verfluchten Lieder,
Weil wir sie gewähren lassen.

Ach, sie waren nie verschwunden,
Diese dumpfen, braunen Horden.
Mühsam wird herausgefunden,
Dass sie seit Jahrzehnten morden!

Sprecht mir nicht von Einzeltätern,
Die sich selbst und Fremde hassen,
Wenn wir bei den Nazivätern
Alles in der Schwebe lassen!

Den Faschismus ignorieren
Ist kein Recht für Demokraten,
Denn das Unrecht tolerieren
Heißt sich selber zu verraten.

Mittwoch, 1. Mai 2013

Endfassung



 
Adolf Eberle, Der gelungene Brief, 1914























Endfassung

Ein paar Zeilen zu verfassen,
Das geht meistens ziemlich flott;
Aber kann ich sie so lassen,
Immer nur im alten Trott?

Ach, ich möchte sie ja teilen,
Dass die Menschen sich dran freu‘n;
Darum will ich daran feilen,
Keine Mühe damit scheu‘n.

Und so dauert es oft Wochen,
Bis die nächste Fassung steht,
Aber bitte nicht drauf pochen,
Wenn ihr es dann anders seht.