Tagebuch - nicht nur meiner literarischen Arbeiten

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Donnerstag, 30. September 2010

Die tägliche Chance


Bild: Ferdinand Hodler, Der Tag, 1900, (zeno.org)

Die tägliche Chance


Ja, ich war am überlegen,

Was ich aus dem Tag so mache:

Soll ich ihm die Chance geben,

Dass ich später drüber lache,


Oder soll ich ihn vergeuden,

Wie so manchen Tag davor,

Gar verzichten auf die Freuden,

Die die Chance mir beschwor?


Schließlich lässt sich jede Chance

Durch ein Zögern gleich verschandeln. –

Wichtig ist schon die Balance,

Aber wichtiger: das Handeln.



Mittwoch, 29. September 2010

Trost im Regen


Bild: Julian Alden Weir, Herbstregen, 1890, (wikicommons.org)

Trost im Regen


Warum mich die Regentropfen,

Die sich von den Wolken lösten,

Und an meine Fenster klopfen,

Irgendwie ein bisschen trösten?


Ach, ich kann es ja nicht sagen.

Das ist nur so ein Empfinden,

Und ich will nicht hinterfragen,

Was die Regenfäden binden.


Freitag, 10. September 2010

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Blogpause bis Ende September

Mittwoch, 8. September 2010

Die alte Tante flucht


Bild: Akseli Gallen-Kallela, Alte Frau mit Katze, 1885, (wikicommons.org)

Die alte Tante flucht


Was hat es für einen Sinn,

Fragte sich die alte Tante,

Wenn ich doch fast achtzig bin,

Und gab sich vergnügt die Kante.


Täglich, weil ´s die Werbung preist,

Trank sie mehr als nur ein Gläschen

Klosterfrau Melissengeist,

Und bekam ein Säufernäschen.


Irgendwann war es zu spät,

Und sie konnt‘ es nicht mehr lassen.

Da half nicht mal ein Gebet;

Sie begann das Zeug zu hassen.


Als die liebe Nichte kam,

Die sie selten nur besuchte,

Merkte diese voller Scham,

Dass die alte Dame fluchte:


„Die verdammte Teufelsfrucht:

Dieses Gläschen ist das achte.

Bin gefangen in der Sucht,

Weil ich mir dabei nichts dachte.


Wenn ich mir ein Gläschen gönnte,

Glaubte ich, das sei gesund,

Und dass ich ´s auch lassen könnte.

Ach, ich fühl mich wie ein Hund.


Ja, ich fluche und ich schwatze,

Aber dass ich Hilfe brauche,

Das weiß sogar meine Katze,

Und ich selber fühl ´s im Bauche.“


Dienstag, 7. September 2010

Leute und Menschen - eine Träumerei


Bild: Simeon Solomon, Träumerei, um 1900, (wikicommons.org)

Leute und Menschen – eine Träumerei


Was die vielen Leute denken,

Ist so wichtig wie ein Kropf,

Und wir könnten es uns schenken,

Diesen wirklich alten Zopf.


Die Tragödie der Leute

Ist ja, dass sie Menschen sind.

Dadurch werden sie zur Beute,

Und als Leute sind sie blind.


Blind wie alle großen Massen,

Wo der einzelne nichts gilt,

Den sie nur gewähren lassen,

Wenn er reinpasst in ihr Bild.


Aber ist ein Leut im Kleinen,

Kann er sich zum Menschen wandeln,

Und wird selber etwas meinen:

Das ist Grund genug zum handeln.